Damit die Städte und Gemeinden mit der durch trockene Sommer ausgelösten Wasserknappheit besser umgehen können, fördert das Land Hessen Maßnahmen zum Wasserrückhalt. Das sagte Umweltstaatssekretär Michael Ruhl am Dienstag vor Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft beim Wasserforum in Frankfurt am Main.
Bei der Veranstaltung informierte das Umweltministerium als oberste Wasserbehörde über die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie für den guten Zustand von Hessens Flüssen, Seen, Bächen und dem Grundwasser.
Für die Maßnahmen der Gewässerentwicklung und des Hochwasserschutzes, die auch dem Wasserrückhalt dienen, stehen Fördermittel in Höhe von rund 40 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung, sagte Ruhl. Dazu zählen Maßnahmen der Ufer- und Auenrenaturierung oder die Wasserrückhaltung im Wald, bei der das Oberflächenwasser durch Vertiefungen vor dem schnellen Abfließen geschützt wird.
„Es gab immer Jahre, die zu trocken oder zu nass waren. Der Klimawandel verschärft die Lage. Deshalb ist es wichtig und richtig, dass wir in Zeiten von Wasserüberfluss das Wasser zurückhalten, indem wir den Abfluss verlangsamen“, sagte der Staatssekretär. Hochwasser, Niedrigwasser, erhöhte Gewässertemperaturen und deren Folgen sind die klassischen Beispiele für negative Veränderungen der Gewässer im Zuge des Klimawandels.
Der Druck auf die Ressource Wasser erhöhe sich kontinuierlich und beeinflusse so auch die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie. Neben Wasserrückhaltemaßnahmen in der Fläche – zum Beispiel im Wald – haben Maßnahmen in der Stadt zudem den Vorteil, an heißen Tagen zur Kühlung beizutragen.
Hintergrund
Hessen ist ein gewässerreiches Land. Die Länge der Bäche und Flüsse beträgt rund 21.000 Kilometer. Seit über 25 Jahren veranstaltet die oberste Wasserbehörde das Wasserforum, das die interessierte Öffentlichkeit zu aktuellen Fragestellungen rund um die Wasserrahmenrichtlinie einlädt. Mit Fachvorträgen und Fragen- und Antwort-Möglichkeiten bietet es allen Teilnehmenden die Möglichkeit zum interdisziplinären Austausch sowie zur aktiven Diskussionsbeteiligung.
